Zigarette? Nein danke! Der Duft der echten Freiheit

Autor: Thomas Kuhn / Bianca Lorenz

Durch das hohe Suchtpotenzial von Nikotin fällt der Ausstieg schwer. © vchalup ‒ stock.adobe.com

Rauchen schadet nicht nur Herz und Gefäßen. Es kann etwa ein Drittel aller Krebserkrankungen verursachen. Grund genug für den Ausstieg. Doch welche Methode hilft am besten?

Die Werbung suggerierte lange: Echte Männer rauchen. Stark auf ihrem Pferd wie der Marlboro Man oder smart und begehrt mit einer Gauloises im Mundwinkel. Liberté toujours? Keineswegs. Denn kaum ein Stoff macht das Gehirn so abhängig wie Nikotin. 

Einer aktuellen Suchtstudie zufolge rauchen in Deutschland noch immer 25-30 Prozent der Männer und 20-25 Prozent der Frauen. Und noch immer sterben jedes Jahr mehr als 127.000 Menschen an den Folgen des Tabakkonsums. Rund ein Drittel aller Krebserkrankungen werden dadurch ausgelöst. Die Tumoren können fast alle Organe befallen, nicht nur der Lunge. 

Programme für jeden Typ

Durch das hohe Suchtpotenzial von Nikotin, fällt der Ausstieg entsprechend schwer. Raucher-Ausstiegsprogramme bieten verhaltenstherapeutische Begleitung – als Einzel- oder Gruppentherapie. „Auch niedrigschwellige Angebote wie Online-rauchfrei-Programme oder Telefonberatungen können einen Rauchstopp gut unterstützen“, weiß Michaela Goecke, Leiterin des Referats für Suchtprävention in der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). „Allgemein ist es so, dass starke Raucherinnen und Raucher eher von professionellen Unterstützungsangeboten wie Gruppenkursen profitieren können.“ Letztlich muss aber jeder und jede für sich entscheiden, was ihm oder ihr am meisten zusagt. 

Brücken aus der Sucht bauen

Ungefähr doppelt so hohe Erfolgsaussichten wie alle anderen Maßnahmen haben E-Zigaretten. Immerhin 18 Prozent der Betroffenen schaffen damit den Ausstieg, berichtet Prof. Dr. med. Martin Storck, Direktor der Klinik für Gefäß- und Thoraxchirurgie des Städtischen Klinikums Karlsruhe. Zudem sei der gesundheitliche Schaden damit nur halb so groß wie der einer Zigarette. Doch an Aufklärung mangelt es noch. Noch zu viele Ärzte hielten Nikotin für krebserregend. „Das ist eine Fehleinschätzung“, erklärt Prof. Storck. „Das Nikotin bringt die Patienten nicht um.“ Der Stoff ist zwar für die Abhängigkeit verantwortlich, entscheidend für die Krebsgefahr aber sind die vielen schädlichen Substanzen, die beim Verbrennen des Tabaks entstehen. 

Mit einem Switch zur E-Zigarette sind diese Risiken aber nicht weg. Auch bleiben Bedenken beim Vernebeln mancher Liquids bestehen. Trotzdem: Ein Nein zur Zigarette lohnt sich in jedem Alter. Michaela Goecke: „Von Rückfällen sollte man sich nicht entmutigen lassen, sondern sie als Weg zur echten Freiheit verstehen.