Prävention Rauchen und Alkohol – eine riskante Kombi

Autor: Bianca Lorenz

Alkohol und Rauchen erhöhen das Risiko für Krebserkrankungen. © Syda Productions – stock.adobe.com

Die Zigarette und das Glas Wein gehören für viele Menschen zum Alltag dazu. Wer regelmäßig trinkt und raucht, pusht aber sein Krebsrisiko. Angesichts neuer Zahlen warnen Experten: Es gibt akuten Handlungsbedarf.

Zum Weltkrebstag am 4. Februar 2022 gibt’s leider keine guten Nachrichten. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, Burkhard Blienert, sind alarmiert: Allein im Jahr 2020 starben mehr als 46.000 Menschen an Krebserkrankungen der Atemwege. Diese werden häufig durch Rauchen verursacht.

Rauchen stoppen

  • Telefonische Beratung unter der kostenfreien Rufnummer 0800 - 8 31 31 31 (Mo.-Do. von 10 bis 22 Uhr, Fr.-So. von 10 bis 18 Uhr)
  • Online-Ausstiegsprogramm mit bewährten Informationen, Tipps, täglicher E-Mail und persönlicher Begleitung durch Online-Rauchfrei-Lotsinnen und -Lotsen
  • START-Paket zum Nichtrauchen mit Broschüre „Ja, ich werde rauchfrei“, einem „Kalender für die ersten 100 Tage“, einem Stressball und anderen Hilfen. Kostenlose Bestellung bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.
  • Informationen zu Rauchen und Krebserkrankungen

Was viele nicht wissen: Auch Alkohol kann Krebs auslösen. Mehr als 20.000 Menschen erkranken jedes Jahr in Deutschland aus diesem Grund an einem bösartigen Tumor. Besonders gefährlich aber ist die Kombination aus beidem: Wer gleichzeitig riskant Alkohol trinkt und raucht bekommt häufiger Lungen-, Mundhöhlen-, Rachen-, Kehlkopf- und Speiseröhrenkrebs.

Kinder und Jugendliche im Fokus

Leider rauchen und trinken auch Kinder und Jugendliche weiterhin häufig und viel. „Wenn wir uns anschauen, wie viele Menschen in Deutschland und weltweit an den Folgen von Tabak- und Alkoholkonsum versterben, wird deutlich: Es gibt akuten Handlungsbedarf!“, so Burkhard Blienert. „Daher haben wir im Koalitionsvertrag auch klar formulierte Ziele: Mehr Prävention gerade für Kinder, Jugendliche und Schwangere sowie restriktivere Maßnahmen bei Werbung und Sponsoring.“

Vermeidbare Risiken reduzieren

Prof. Dr. Martin Dietrich, Kommissarischer Direktor der BZgA, warnt ebenfalls vor den Krebstreibern Alkohol und Nikotin: „Für das Rauchen und den Konsum von Alkohol gilt: Je mehr konsumiert wird, umso höher ist das Risiko für eine Krebserkrankung.“ Der Verzicht könne vorbeugen. Die BZgA unterstützt das mit kostenlosen und nachweislich wirksamen Angeboten und Tipps.

Aufklärung zu Alkohol

  • Informationen für Erwachsene kenn-dein-limit.de
  • Informationen für Jugendliche ab 16 Jahren kenn-dein-limit.info
  • Informationen für Jugendliche unter 16 Jahren null-alkohol-voll-power.de
  • Beratungstelefon der BZgA zur Suchtvorbeugung unter 0221 - 89 20 31 (Mo.-Do. von 10 bis 22 Uhr, Fr.-So. von 10 bis 18 Uhr, Preis entsprechend der Preisliste des Telefonanbieters für Gespräche in das Kölner Ortsnetz)

Wie viel Alkohol ist zu viel?

Als Faustregel gilt: Schwangere sollten gar nicht, gesunde Frauen nicht mehr als ein kleines alkoholisches Getränk pro Tag trinken. Gesunde Männer bewegen sich mit der doppelten Menge noch auf sicherem Boden. Doch mindestens zwei Tage pro Woche sollten komplett alkoholfrei sein, damit sich keine Gewöhnung einstellt. Sonst droht die Sucht.