Neuropathie Supportivtherapien: Taubheitsgefühle gezielt angehen

Autor: Heiko Schwöbel

Im Gleichgewicht bleiben: Bewegung hilft dabei. © iStock/jldeines, Halfpoint

Während und nach einer Chemotherapie leiden Patienten häufig an Kribbeln, Taubheitsgefühlen, Brennen und Schmerzen in den Gliedmaßen. Meist sind davon die Handinnenflächen und Fußsohlen betroffen. Rasche Gegenmaßnahmen können helfen, um Schäden zu verhindern.

Jeder Patient reagiert anders auf eine Chemotherapie. Daher kann nicht sicher vorhergesagt werden, ob und wie stark Nervenschäden, auch Polyneuropathie genannt, nach einer Chemotherapie auftreten können. Eine Polyneuropathie kann schon während der laufenden Chemotherapie beginnen oder aber erst nach Wochen oder Monaten, lange nach Abschluss der Therapie, auftreten. Oft flammen die Beschwerden auf und gehen rasch auch wieder völlig zurück. Andere Patienten hingegen müssen mit den Beschwerden über Jahre hinweg zurechtkommen.

Was jetzt den Patienten hilft

Für alle Patienten gilt, dass der Arzt sofort informiert werden sollte, wenn die ersten Beschwerden auftauchen. Dann lässt sich die Therapie unter Umständen anpassen und Gegenmaßnahmen können rasch ergriffen werden. Dazu gehört, auch alles zu vermeiden, was die Nerven reizt, wie große Kälte oder Hitze. Ganz besonders sollten Alkohol und Rauchen konsequent gemieden werden. Vielen Patienten hilft die Massage von Füßen und Händen mit einem Igelball oder Bürsten. Manche profitieren von milden kalt-warmen Wechselbädern.

Auch Entspannungsübungen, wie autogenes Training, können dazu beitragen, dass die Beschwerden besser verarbeitet werden. Körperliche Bewegung, mit dem Fokus auf das Gleichgewichtsgefühl und die Koordination, steigert die Fitness und vermindert Koordinationsschwächen. Studien weisen darauf hin, dass Patienten, die ihre körperliche Fitness aktiv trainieren, weniger stark betroffen sind oder oft besser mit den Folgen einer Polyneuropathie zurechtkommen.