Supportivmedizin Neuropathie: Wenn die Nerven nerven

Autor: Perspektive LEBEN

Massagen und heiß-kalte Wechselbäder sind zwei Mittel, um Taubheitsgefühle in den Zehen erfolgreich anzugehen. © iStock/robertprzybysz

Durch Krebs und seine erfolgreiche Behandlung können Nerven geschädigt werden. Lesen Sie, was die typischen Symptome sind und was Patienten selbst dagegen tun können.

Unser Körper ist von fast unzähligen Nervenbahnen durchzogen. Sie sind zum einen für unsere Wahrnehmung, das Sehen, Fühlen, Hören und Schmecken verantwortlich. Zum Zweiten werden über die Nerven unsere willkürlichen Bewegungen der Gliedmaße gesteuert. Aber auch die unwillkürlichen Körperfunktionen, zum Beispiel die Atmung oder das Schwitzen, werden über die Nervenbahnen geregelt. Mediziner sprechen dabei vom vegetativen Nervensystem.

Nerven sind die Informationsautobahnen des Körpers. Chemo- und Strahlentherapien, aber auch Tumoren können diese Übertragungswege der Nerven schädigen. Sind mehrere Nerven außerhalb des Gehirns und Rückenmarks betroffen, sprechen Mediziner von einer sogenannten Polyneuropathie. Dabei steht „Poly“ für viele, „Neuro“ für Nerven und „Pathie“ für Krankheit.

Kribbeln in Hand und Fuß

Je nach Art der Schädigung können die Anzeichen einer Polyneuropathie sehr unterschiedlich sein. Störungen in der Wahrnehmung treten meistens an den Fußsohlen und Handinnenflächen auf. Die Erscheinungen reichen vom leichten Kribbeln über Taubheitsgefühle bis dahin, dass Schmerzen, Kälte und Wärme nicht gut wahrgenommen werden können.

Sind die Nerven des Bewegungsapparates betroffen, können Lähmungen oder auch Muskelzuckungen auftreten. Gangunsicherheit oder rastlose Bewegungen von Gliedmaßen können eine Folge davon sein. Sind Nerven des vegetativen Nervensystems betroffen, können beispielsweise Organe geschädigt werden, Durchfall oder Verstopfung auftreten.

Vorsicht vor Stolperfallen!

Je nachdem, welche Nerven betroffen sind, können Patienten, Ärzte und Angehörige dafür sorgen, die Beschwerden zu lindern oder die Folgen einzudämmen. Temperaturempfindliche Menschen sollten Extreme meiden oder sich durch warme Kleidung schützen.

Liegt eine Gangunsicherheit vor, müssen alle Stolperfallen, etwa Teppiche, unregelmäßige Stufen im Garten und dergleichen, beseitigt oder gemieden werden. Lästige Ohrgeräusche können mit angenehmer Musik übertönt werden. Kribbeln und Taubheitsgefühlen an Händen und Sohlen kann zum Beispiel mit Massagen und Wechselbädern begegnet werden.