Darmkrebs Männer, geht zur Vorsorge!

Autor: Christoph Fasel

Die Koloskopie gilt als gängigste und sicherste Methode der Früherkennung von Darmkrebs und seinen Vorstufen. © and.one ‒ stock.adobe.com

Darmkrebs liegt bei den Tumorerkrankungen auf Platz drei. Aufklärung und Früherkennung könnten die Fallzahlen senken. Doch vor allem Männer gelten als Vorsorgemuffel. Dabei können sie mittlerweile zwischen vier verschiedenen Vorsorgemethoden wählen.

Alle 20 Minuten stirbt in Deutschland ein Mensch an Darmkrebs – mehrheitlich Männer. Laut Krebsregister erkranken sie mit 34.000 Fällen im Jahr 2018 deutlich häufiger an diesem Tumor als Frauen (27.000). Dank der verbesserten Darmkrebs-Früherkennung, die für alle gesetzlich Versicherten ab dem 50. Lebensjahr kostenfrei angeboten wird, gehen die Fallzahlen zwar insgesamt zurück. Doch Männer gehen seltener zur Vorsorge als Frauen. Darmtumoren oder dessen Vorstufen, die sogenannten Polypen, werden deshalb oft erst später erkannt, was die Heilungsaussichten deutlich trübt. 
Grundsätzlich gibt es vier verschiedene Untersuchungsmethoden: 

  • Die Darmspiegelung (Koloskopie)
  • Immunologische Stuhltests (iFOBT) auf der Suche nach verborgenem Blut 
  • Enzymatische Stuhltests, die nach bestimmten Kennzeichen im Stuhl suchen
  • Bluttests, die Biomarker für Darmkrebs im Blut nachweisen können

Sicher und kostenlos

Die Koloskopie gilt als gängigste und sicherste Methode der Früherkennung von Darmkrebs und seinen Vorstufen. Dabei wird ein Endoskop – ein dünner, biegsamer Schlauch mit Lichtquelle, Minikamera und chirurgischem Gerät – in den Dickdarm eingeführt. Die Inspektion dauert nur ca. 15 Minuten. Durch Beruhigungs- und Schmerzmittel oder Lachgas bekommen die Untersuchten nichts davon mit. Der Vorteil: Finden die Behandler:innen Polypen, können sie diese gleich mit entfernen. Statistisch gesehen ist dies bei jeder vierten Untersuchung der Fall.

Zwei Tage vor dem Termin, muss man eine Diät halten und den Darm mithilfe von Abführmitteln entleeren. Wer davor zurückschreckt, kann sich für einen Labortest entscheiden und zwischen mehreren Varianten wählen. Der iFOBT fahndet nach Blutspuren. Sie gelangen durch Polypen in den Stuhl. Die Tests weisen dieses „okkulte“, nicht sichtbare Blut anhand von Antikörpern nach. 

Wann zahlt die Krankenkasse?

Darmspiegelung: 

  • für Männer ab dem 50. Lebensjahr, 
  • für Frauen ab 55 Jahren (2 Untersuchungen im Abstand von mind. 10 Jahren)

Immunologischer Stuhltest (iFOBT):

  • Männer und Frauen von 50 bis 54 (einmal pro Jahr)
  • ab dem 55. Lebensjahr alle zwei Jahre, solange man noch keine Koloskopie in Anspruch genommen hat.

Suche nach Enzymen oder Biomarkern

Der enzymatischen Stuhltest dagegen kann ein für Tumoren typisches Enzym im Stuhl nachweisen. Es entsteht bei Darmkrebs oder seinen Vorstufen. Der Test wird in Praxen und Apotheken angeboten, allerdings von den Krankenkassen nicht bezahlt.

Die Bluttests wiederum können Erbinformationen von Darmkrebs anhand von Biomarkern nachweisen. Auch sie sind jedoch nur für Selbstzahler.
Egal für welche Methode man sich entscheidet: Wichtig ist nur, dass Männer – und Frauen – diese Vorsorgemöglichkeiten überhaupt wahrnehmen und die Einladungen zum Darmkrebs-Screenings annehmen.