Mundschleimhaut Weiche Bürsten – und gute Pflege

Autor: MPL-Redaktion

Der Mund braucht jetzt besondere Pflege. © iStock/Oat_Phawat

Entzündungen in Mund und Rachen sind häufige Nebenwirkungen von Chemo- und Strahlentherapien. Gute Pflege kann die Beschwerden lindern.

Chemo- und Strahlentherapien töten die Zellen ab, die sich besonders häufig und rasch teilen – das gilt auch für Krebszellen. Deshalb sind diese Methoden meist wesentlicher Bestandteil einer Krebsbehandlung. Allerdings können die Medikamente oder Behandlungsstrahlen nicht zwischen gesunden und kranken Zellen unterscheiden. Daher werden auch Zellen abgetötet oder geschwächt, die sich auch als gesunde Zellen häufig und rasch teilen. Dazu gehören zum Beispiel die Zellen der Haarwurzeln oder der Schleimhäute. Die Folge können Haarausfall und Entzündungen in Mund und Rachen sein.

Vorbeugung bei der Zahnpflege zahlt sich aus!

Wer und wie stark jemand von einer Entzündung der Schleimhäute betroffen sein wird, kann heute noch nicht mit Gewissheit gesagt werden. Daher gilt für alle Patienten, dass sie vor der Behandlung mit einer Chemotherapie oder Bestrahlung im Kopfbereich die Mundhygiene besonders ernst nehmen sollen. Dafür soll der Zahnarzt nach Möglichkeit alle Entzündungsherde im Mund beseitigen. Zudem sollten alle scharfen Kanten der Zähne oder Prothesen abgerundet werden, die die Mundschleimhaut verletzen könnten.

Während der Strahlen- oder Chemotherapie sollen die Zähne nach jeder Mahlzeit sorgfältig mit einer weichen Zahnbürste und einer Zahncreme geputzt werden, die keine ätherischen Öle enthält. Milde alkoholfreie Mundspülungen können die regelmäßige Zahnpflege nach dem Essen gut ergänzen.

Besonders heiße, kalte und harte Speisen sollten ebenso gemieden werden wie besonders saure oder scharf gewürzte Gerichte. Nikotin und Alkohol reizen die Schleimhäute stark und sollten daher gemieden werden. So wird sichergestellt, dass die Gefahr von Verletzungen und Reizungen der Schleimhäute reduziert wird.

Nach der Therapie verschwinden viele Beschwerden

Fünf Schweregrade der Mundschleimhautentzündung oder oralen Mukositis werden unterschieden. Diese reichen von keinen Beschwerden und Veränderungen beim Schweregrad 0 über Rötungen, Brennen, Wundsein und leichte Schmerzen beim Schweregrad 1 bis zu kleinen Entzündungen und erträglichen Schmerzen bei Schweregrad 2. Ab dem Schweregrad 3 sprechen Mediziner von einer schweren Mundschleimhautentzündung. Sie ist durch starke dauerhafte Schmerzen und größere Entzündungen gekennzeichnet. Beim Schweregrad 4 treten qualvolle Schmerzen mit tiefen Geschwüren in Mund und Rachen auf.

Wie einer Schleimhautentzündung begegnet werden soll, muss unbedingt mit dem Arzt besprochen werden. Schon bei den ersten Anzeichen sollen Patienten den Arzt informieren. Die Maßnahmen reichen je nach Schweregrad von einfachen Mundspülungen über Schmerzmittel bis hin zu Anpassungen des Therapieregimes und künstlicher Ernährung. In aller Regel gehen die Entzündungsreaktionen nach der Behandlung rasch wieder vorüber.