App auf Rezept Praktische Tipps und Wissen aus der Hosentasche

Autor: Dr. Petra Ortner

Mika ist eine digitale Gesundheitsanwendung (DiGA). Das heißt, die App kann durch Ärzte verschrieben werden – und ist so für Patienten kostenlos nutzbar. © iStock/LumiNola

Mika ist eine Handy-App, die Menschen mit Krebserkrankungen während und nach ihrer aktiven Erkrankung begleitet.

Der Name Mika steht für die Bezeichnung „Mein interaktiver Krebsassistent“. Damit ist Mika die erste digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) für alle Krebspatienten, deren Kosten nach Verordnung durch Ärzte oder Psychotherapeuten von den gesetzlichen Krankenversicherungen übernommen werden. Die App steht im Apple-Appstore sowie über Google Play zur Verfügung, Patienten können die App zehn Tage lang kostenlos testen. Um Mika über den Verordnungszeitraum von 90 Tagen kostenlos zu aktivieren, benötigen Personen, denen die App verordnet wurde, einen Freischaltcode von ihrer Krankenkasse.

In der App finden Betroffene Fachwissen, Handlungsempfehlungen und Übungen, die individuell auf die jeweilige Person zugeschnitten sind. Mika ist die erste und aktuell einzige DiGA für alle Krebsarten. Die Inhalte der digitalen Therapiebegleitung werden dank Technologien, die auf Künstlicher Intelligenz basieren, individuell an die Bedürfnisse der Patienten angepasst. Entwickelt hat sie das Digital-Health-Unternehmen Fosanis in Kooperation mit führenden onkologischen Forschungseinrichtungen und Tumorzentren wie der Charité – Universitätsmedizin Berlin, dem Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen Heidelberg und dem Universitätsklinikum Leipzig.

Die App bietet evidenzbasierte Informationen zu Krebserkrankungen und begleitet Betroffene mit wissenschaftlich erprobten Methoden und validierten Techniken des Therapiemanagements. In klinischen Studien sind bereits positive Effekte auf den Therapieverlauf beobachtet worden.

Zum Programm gehören etwa Bewegungstraining, Ernährungsempfehlungen und Achtsamkeitsübungen. Nutzer können in der Tagebuchfunktion der App das eigene Befinden, Probleme, Sorgen, Nebenwirkungen, Erfahrungen und vieles Weitere dokumentieren. Durch gezielte Fragestellungen und tägliches Symptom-Monitoring lernt das System die Anwender immer besser kennen und kann so personalisierte Inhalte generieren. Ein täglicher Check-up, den die Patienten selbstständig durchführen, liefert eine tagesaktuelle Datenlage nach genauen Vorgaben. So können Erkrankte ihre Ärzte auf konkrete medizinische Symptome hinweisen und gemeinsam mit den Behandelnden gezielt Therapieentscheidungen treffen.

Die eingegebenen Daten sind nur den jeweiligen Nutzern zugänglich. Weder der App-Betreiber noch die verordnenden Ärzte oder Krankenkassen können darauf zugreifen. Wenn sie möchten, können Patienten die Daten, die sie eingegeben haben, als Tagebuch ausdrucken und zur nächsten Sprechstunde mitnehmen.


Durch gezielte Fragen und tägliches Monitoring lernt die App die Anwender immer besser kennen. © Fosanis GmbH