Misteltherapie Abwehrkräfte mit der Misteltherapie unterstützen?

Autor: Perspektive LEBEN

Gilt auch bei natürlichen Mitteln: Bitte keine Medikamente auf eigene Faust einnehmen! © iStock/LianeM

Naturheilverfahren und pflanzliche Stoffe stehen bei Patienten oft hoch im Kurs. Ob und wie sie helfen können, ist in der Wissenschaft und Medizin teilweise umstritten. Klar ist: Der behandelnde Arzt muss unbedingt zurate gezogen werden.

Ständig sind Wissenschaftler und Forscher auf der Suche nach neuen Substanzen, die gegen Krebs eingesetzt werden können. Die einen suchen und entwickeln in Laboren neue Medikamente. Die anderen konzentrieren sich auf die Suche nach pflanzlichen Stoffen, die gegen den Krebs wirken. Seit Urzeiten verwenden Menschen Heilkräuter gegen Unwohlsein und Krankheiten.

Im frühen 20. Jahrhundert hat Rudolf Steiner Mistelpräparate gegen Krebs zur Diskussion gestellt. Er ging bei seinen Überlegungen davon aus, dass man Gleiches mit Gleichem vergelten muss. Der Krebs verhält sich genau wie die Mistel, so sein Gedanke: Er ist Schmarotzer in dem Organismus der Patienten. Inzwischen wird die Mistel als Heilpflanze sehr intensiv erforscht. Trotzdem sind potenzielle Wirkmechanismen noch nicht entschlüsselt. Sicher ist, dass eine Misteltherapie das Immunsystem anregen kann.

Ob und wie eine Misteltherapie das Immunsystem unterstützt, sich gegen Tumorzellen zu wehren, konnte bisher noch nicht geklärt werden. Studien zeigen aber, dass die Lebensqualität von Patienten durch eine Misteltherapie gesteigert werden kann und Chemotherapien unter Umständen besser vertragen werden. In Deutschland können Mistelpräparate ohne Rezept gekauft werden. Ärzte warnen jedoch davor, die Präparate ohne Rücksprache mit dem behandelnden Onkologen eigenmächtig zu verabreichen. Die Gefahren von unerwünschten Wechselwirkungen und Verschlimmerungen der Krankheit müssen individuell abgewogen werden.