Die Seele unterstützen Mit Yoga zur inneren Stärke

Autor: Perspektive LEBEN

Die Atmung ist der Schlüssel zur Seele. © iStock/Csondy

Patienten erleben sich bei Krebs oft handlungsunfähig. Dabei besitzen viele von ihnen eine innere Stärke. Diese hilft, die Erkrankung und ihre Folgen besser zu bewältigen. Lesen Sie, wie Yoga diese Kräfte aktivieren kann.

Was ist wichtig, um gesund zu werden? Erstens die Fähigkeit, sich selbst zu helfen. Und zweitens, ein gutes Bewusstsein für sich und seinen Körper zu entwickeln. Beides kann durch Yoga gestärkt werden. „Wir unterstützen mit unseren Übungen die innere Überzeugung des Menschen so, dass er schwierige Momente besser bewältigen kann“, sagt Katrin Mund, Yogalehrerin aus Fritzlar.

„Dieses Prinzip der Selbstwirksamkeit ist lange bekannt. Und ich erlebe immer wieder, dass es wirkt.“ Dabei ist Yoga nur ein Weg unter vielen, diese Kräfte zu aktivieren. Andere Wege sind zum Beispiel die klassische Meditation oder autogenes Training.

„Krebspatienten wenden sich an mich, wenn sie von Angst übermannt werden“, berichtet Katrin Mund. „Diese wird nie ganz vergehen können. Aber mit Yoga können die Betroffenen den Umgang damit besser bewältigen.“ Wenn nämlich Gefahr und damit Angst aufkommt, wird die Atmung automatisch flacher und kürzer. Damit bereitet sich der Mensch auf eine Flucht oder auf einen Kampf vor. „Geht die Gefahr und damit die Angst aber von unserem eigenen Körper aus, können wir nicht weglaufen – sie läuft mit weg und die Angst bleibt bestehen und ergreift Besitz von uns“, sagt Katrin Mund. „Aber wir können die Angst verlieren lernen – und damit unserer Atmung helfen.“

Dafür lernen die Schüler im ersten Schritt ihre Atmung ganz genau kennen. Dann werden bestimmte Atemtechniken geübt. „Die Schüler merken rasch, dass unterschiedliche Atemtechniken einen unterschiedlichen Einfluss auf ihren Körper und Geist haben“, erläutert Katrin Mund. „Genau diesen Effekt nutzen wir, um Angst besser zu beherrschen.“ Wenn Angst aufkeimt, wird ihr mit einer ruhigen und tiefen Atmung begegnet. Der Effekt dieser Selbstwirksamkeit ist, dass die Atmung den Geist ein Stück weit beruhigt.

Die Wirkung von Atmung auf Angst ist im Yoga ein Aspekt unter vielen anderen. Insgesamt fördert Yoga die Achtsamkeit auf den eigenen Körper und Geist und damit auch bewussten und intensiven Umgang mit sich und der Umwelt. „Welche Yoga-Lehre oder -Schule die jeweils richtige ist, sollten Betroffene ausprobieren“, rät Katrin Mund. „Am Anfang zählen dabei einzig und alleine das Vertrauen und das gute Gefühl. Das sind die besten Ratgeber.“


Katrin Mund, Yogalehrerin aus Fritzlar © Privat