Supportivmedizin Neuropathie: Wenn die Reizleitung gestört wird

Autor: Perspektive LEBEN

Wechselwarme Bäder, Massagen und Einreibungen helfen oft gegen die Symptome der Neuropathie. © iStock/MorePixels

Der Kampf gegen den Krebs kann Nerven in Mitleidenschaft ziehen. Lesen Sie, was Sie selbst tun können, wenn die Handflächen und Fußsohlen kribbeln oder das Gefühl in den Händen verloren geht.

Unsere Nerven sind die Informationskanäle in unserem Körper. Sie leiten die Signale weiter, die uns das Schmecken, Fühlen, Hören und Sehen ermöglichen. Sie leiten auch Informationen vom Gehirn zu den Muskeln und lösen damit alle willkürlichen und unwillkürlichen Bewegungen aus. Zu den willkürlichen Bewegungen zählen alle Bewegungen, die wir bewusst steuern. Zu den unwillkürlichen Bewegungen zählen alle Bewegungen, die wir nicht oder kaum willentlich beeinflussen können. Dies sind zum Beispiel der Herzschlag, die Atmung und die Bewegungen des Magens. Mediziner sprechen dabei vom vegetativen Nervensystem.

Wenn die Leitung unterbrochen ist

Wird die Reizleitung unterbrochen oder gestört, sprechen Ärzte von einer sogenannten Neuropathie. „Neuro“ steht dabei für die Nerven und „Pathie“ für Krankheit. Wenn die Nerven der Wahrnehmung betroffen sind, spüren die Patienten meist ein unangenehmes Kribbeln in den Handflächen und Fußsohlen. Taubheitsgefühle sowie eine Unempfindlichkeit gegenüber Schmerzen und Kälte beziehungsweise Wärme sind Anzeichen dafür, dass die Nerven stärker in Mitleidenschaft gezogen sind.

Wenn die Handflächen betroffen sind, können Gegenstände nicht mehr richtig ertastet und damit auch nicht mehr richtig gegriffen werden. Fachleute sprechen in diesem Zusammenhang von einer gestörten Feinmotorik. Sind die Fußsohlen betroffen, können das Gehen und Stehen sehr beschwerlich oder auch ganz unmöglich werden. Wenn die Nerven des Bewegungsapparates betroffen sind, können Muskelzuckungen oder Lähmungen auftreten. Durchfall oder Verstopfung sind typische Folgen von Störungen im vegetativen Nervensystem.

Die Optionen der Behandlung

Auslöser einer Neuropathie können Chemo- und Strahlentherapien oder auch der Tumor selbst sein. Gegen diese Nebenwirkungen der Therapien kann die Medizin heute ursächlich noch nichts machen. Werden die Beschwerden zu stark, bleibt nur, die Therapie abzubrechen, die Dosis zu reduzieren oder die Nebenwirkungen auszuhalten. Eventuell kann mit Schmerzmitteln gegen die Beschwerden vorgegangen werden. Die Entscheidung muss vom Arzt sehr sorgfältig abgewogen werden. Dies gilt umso mehr, weil die Beschwerden nach der Therapie meist rasch zurückgehen. Wechselwarme Bäder, Massagen mit Massagebällen und Ablenkungen jeglicher Art können die Beschwerden erträglicher machen.