Mundhygiene Während der Krebstherapie Entzündungen im Mund vorbeugen

Autor: MPL-Redaktion

Um Verletzungen vorzubeugen, sollten Betroffene nur ganz weiche Zahnbürsten verwenden. © Nastassia Yakushevic – stock.adobe.com

Bei Bestrahlung und Chemotherapie klagen Patienten oft über Entzündungen und Verletzungen in Mund und Rachen. Eine richtige Pflege beugt diesen Beschwerden vor und unterstützt die Behandlung dieser Nebenwirkung.

Krebszellen teilen sich meist sehr schnell. Mit der Chemotherapie und Bestrahlung sollen genau diese Zellen gezielt bekämpft werden. Allerdings teilen sich auch die Zellen der Schleimhäute, wie auch die Zellen in den Haarwurzeln, besonders schnell. Daher sind diese Zellen auch sehr empfindlich gegen manche Chemotherapie und Bestrahlung – wenn die Schleimhäute direkt im Bestrahlungsfeld liegen.

Wer betroffen ist und warum sich die Schleimhäute im Mund entzünden, ist noch nicht genau geklärt. Für alle gilt aber, dass eine gute Mundhygiene vor und während der Behandlung die beste Maßnahme ist, die die Betroffenen selbst durchführen können. Wenn ein Zahnarzt vor der Behandlung alle möglichen Entzündungsherde im Mund behandelt und alle scharfe Ecken und Kanten der Zähne, die die Schleimhäute verletzen können, beseitigt, ist die Vorsorge perfekt. Während der Behandlung sollte die sorgfältige Mundhygiene, wenn immer möglich, weiter betrieben und folgende Ratschläge beachtet werden:

  • Es eignen sich besonders gut sehr weiche Zahnbürsten
  • Die Zahncreme sollte frei sein von ätherischen Ölen und Menthol
  • Milde alkoholfreie Mundspülungen können die regelmäßige Zahnpflege nach dem Essen gut ergänzen
  • Kurz vor und auf jeden Fall während der Behandlung sollte auf Alkohol und Nikotin ebenso verzichtet werden wie auf stark gewürzte oder harte Speisen
  • Getränke und Speisen sollten nicht besonders kalt oder heiß gegessen und getrunken werden

Auf Anzeichen achten

Erste Anzeichen für eine Entzündung sind Rötungen und Schwellungen um Mund und Rachen. Schreitet die Entzündung weiter voran, treten erste Schmerzen auf – besonders dann, wenn zu Heißes oder zu Kaltes gegessen oder getrunken wird. Die Beschwerden können unbehandelt so weit voranschreiten, dass sich Teile der Schleimhaut lösen, starke Schmerzen auftreten und das Essen und Trinken unmöglich wird. Daher sollten Betroffene unbedingt auf die Hygiene vor und während der Behandlung achten und sehr rasch die behandelnden Ärzte auf die ersten Beschwerden aufmerksam machen.

Heute stehen nämlich zahlreiche Medikamente und Methoden zur Verfügung, die Beschwerden zu lindern oder die Entzündungen und Infektionen durch Pilze, Bakterien und Viren einzudämmen. Bisher gibt es jedoch noch keine einheitlichen Standards, wie die Entzündungen der Mundschleimhaut bei Chemotherapie und Bestrahlung behandelt werden sollen. Daher sollten Betroffene mit dem Arzt gemeinsam besprechen, was in der individuellen Situation getan werden soll. Die gute Nachricht dabei ist, dass die Beschwerden nach der Behandlung meist sehr rasch zurückgehen. Nur in besonderen Fällen bleibt eine Mundtrockenheit zurück.