Übelkeit Supportivtherapien: Gemeinsam Strategien entwickeln

Autor: Heiko Schwöbel

Gegen üble Nebenwirkungen: Neue Substanzen erleichtern die Chemotherapie. © Photographee.eu – stock.adobe.com; iStock/MicroStockHub

Chemotherapien können Übelkeit und Erbrechen auslösen. Inzwischen sind diese Nebenwirkungen in vielen Fällen beherrschbar. Das A und O dafür ist ein intensives, gut vorbereitetes Gespräch mit dem Arzt.

Übelkeit und Erbrechen sind wichtige Schutzmaßnahmen des Körpers. Immer dann, wenn Gifte oder Krankheitserreger im Körper erkannt oder auch anscheinend erkannt werden, löst dies Übelkeit und Erbrechen aus. Damit sollen die Giftstoffe erst gar nicht in den Körper gelangen oder möglichst rasch wieder ausgestoßen werden.

Bei vielen Chemotherapien ist das der Fall, sodass sie Übelkeit und Erbrechen auslösen. Dies kann heute in den allermeisten Fällen gut mit Medikamenten beherrscht werden. Besteht ein hohes Risiko, dass diese Nebenwirkungen auftreten, werden entsprechende Medikamente – sogenannte Antiemetika – vor, während oder nach Behandlung verabreicht.

Jeder Patient reagiert anders

Im Gespräch mit dem Arzt wird intensiv besprochen, wie hoch die Gefahr ist, dass Übelkeit und Erbrechen auftreten. Ein wesentlicher Faktor ist dabei, wie stark der Patient zur Übelkeit neigt. Hier wird der Arzt nach Reisekrankheit, Übelkeit bei Karussellfahrten und eventuell Schwangerschaftsübelkeit fragen. Ein weiterer Faktor ist die Gefahr von Übelkeit oder Erbrechen, die von den Medikamenten ausgeht. Hier kann der Arzt auf den Erfahrungsschatz meist tausender Anwendungen zurückgreifen. Aus diesen beiden Hauptfaktoren entwickeln Arzt und Patient gemeinsam eine Strategie, um das Erbrechen und die Übelkeit im Griff zu behalten.

Wichtige Fragen für Patienten

Gute Informationen über den Verlauf der Chemotherapie helfen dabei, Übelkeit und Erbrechen besser zu beherrschen. Dabei gilt der Grundsatz: Gefahr erkannt, Gefahr gebannt.

Fragen, die im Vorbereitungsgespräch nicht fehlen sollten:

  1. Wie wahrscheinlich ist es, dass mir übel wird oder dass ich erbrechen muss?
  2. Wann kommt die Übelkeit und wann geht sie wahrscheinlich vorüber?
  3. Wann sollen welche Medikamente genommen werden?
  4. Bei welchen Anzeichen muss ich einen Arzt aufsuchen?
  5. Welche Nebenwirkungen haben die Medikamente gegen Übelkeit und Erbrechen?
  6. Was ist zu tun, wenn die Medikamente nicht wirken?
  7. Muss ich etwas beim Essen oder Trinken beachten?
  8. Was kann ich selbst tun, um gegen Übelkeit und Erbrechen anzugehen?