Schmerztherapie Supportivmedizin: Bitte Leiden vermeiden!

Autor: Heiko Schwöbel

„Die Lebensqualität und die Schmerzfreiheit eines Patienten stehen im Vordergrund.“ © iStock/Tatiana

Ärzte müssen zunächst die Ursachen von Beschwerden genau untersuchen und verstehen. Erst dann können sie Schmerzen gut und sicher behandeln und so die Lebensqualität von Krebspatienten verbessern. Schmerzen sollten dem behandelnden Arzt gegenüber auf keinen Falll verheimlicht werden.

Schmerzen sind Alarmsignale des Körpers. Deshalb müssen die Ursachen des Schmerzes genau untersucht und wenn möglich beseitigt werden. Ist dies nicht erreichbar, muss eine Schmerztherapie eingesetzt werden. „Wir sind heute in der Lage, nahezu alle Patienten gut und sicher zu behandeln“, sagt Professor Dr. Dr. Frank Mayer­. „Allerdings stellen wir immer wieder fest, dass Medikamente nicht oder zu zögerlich genommen werden.“ Diese Zurückhaltung aus Stolz oder Angst ist aber fehl am Platz. „Früher forderten wir von den Patienten Tapferkeit“, sagt Prof. Mayer. „Heute wissen wir es besser: Die Lebensqualität und damit die Schmerzfreiheit steht jetzt eindeutig im Vordergrund.“ Denn in vielen Studien konnten Mediziner nachweisen, dass schmerzfreie Patienten ein besseres Leben führen können. Sie können sich besser

  • körperlich bewegen und damit die Lungen besser belüften,
  • ernähren, weil sie mehr Appetit haben,
  • im sozialen Umfeld engagieren, weil sie besser gelaunt sind.

Kontakte knüpfen

„Daher sollten immer so viele Medikamente verschrieben werden, dass die Betroffenen auch schwierige und unvorhergesehene Situationen meistern und Schmerzspitzen abfangen können“, sagt Prof. Mayer. „Zusätzlich empfehlen wir den Patienten immer, den Kontakt zwischen Arzt, Patient und Apotheke herzustellen.“ Dann können auch in Ausnahmefällen Medikamente rasch verordnet und genommen werden.


Prof. Dr. Dr. Frank Mayer, Praxis für Innere Medizin, Friedrichshafen © privat