Brustkrebs Informationsveranstaltungen für Patienten: Aufklären – und Wege aufzeigen

Autor: MPL-Redaktion

Bewegung ist eine der wichtigsten Vorsorge-Maßnahmen gegen viele Krankheiten und auch gegen Brustkrebs. © iStock/CatLane

Im Herbst führen Selbsthilfegruppen und Kliniken alljährlich Informationstage und Aktionen zum Thema Mammakarzinom durch. Ziel der Aktionen ist, die Krankheit in das Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit zu bringen – und somit besser vorzubeugen.

In Deutschland wird jedes Jahr bei etwa 70.000 Frauen eine Brustkrebsdiagnose gestellt. Wissenschaftler und Mediziner gehen davon aus, dass die Zahl weiter ansteigen wird und dass zunehmend auch jüngere Frauen betroffen sein werden. Damit ist Brustkrebs die mit großem Abstand häufigste Krebserkrankung bei Frauen hierzulande.

Warum Menschen an Brustkrebs erkranken, lässt sich nicht immer abschließend klären. Studien weisen jedoch auf verschiedene Risikofaktoren hin, zum Beispiel starkes Übergewicht, Bewegungsmangel, übermäßiger Alkoholgenuss und Hormonersatztherapien. Bei 5 bis 10 Prozent aller Brustkrebspatienten kann auch eine erbliche Vorbelastung ein Auslöser sein. Was viele nicht wissen ist: In seltenen Fällen können auch Männer an Brustkrebs erkranken.

Vorsorge – die wichtigste Waffe

Wie für alle Krebsarten gilt auch für Brustkrebs, dass er umso besser und erfolgreicher behandelt werden kann, je frühzeitiger er entdeckt wird. Das heißt, dass der Krebs lange vor spürbaren Beschwerden und sichtbaren Veränderungen der Brust entdeckt werden sollte. Deshalb übernehmen in Deutschland die Krankenkassen schon ab dem 30. Lebensjahr die Kosten der Früherkennung.

Veranstalter und Organisationen weisen regelmäßig an den Patiententagen auf diese Programme hin und fordern Frauen auf, dieses Angebot der Kassen in Anspruch zu nehmen.

„Miteinander in Bewegung bleiben – Bewegung schützt."

Doch damit nicht genug: In diesem Jahr stellte die Deutsche Krebshilfe den Brustkrebsmonat Oktober 2018 auch unter das Motto „Schritt für Schritt. Mehr Bewegung – weniger Krebsrisiko“. In der entsprechenden Broschüre beruft sich die Deutsche Krebshilfe dabei auf Daten, die besagen, dass mit körperlicher Aktivität das Risiko, an Krebs zu erkranken, um bis zu 20 Prozent gesenkt werden kann.

Die Empfehlung lautet daher, sich täglich etwa 30 Minuten so zu bewegen, dass man leicht ins Schwitzen gerät. Das regt den Stoffwechsel an und stärkt das Immunsystem. Alles in allem ist der Körper dann besser gegen Entzündungen und gefährliche Schädigungen des Erbguts gewappnet.

Informationen helfen und schützen

Die Diagnostik, die Behandlungen, die Rehabilitation und die Nachsorge sind ständig im Fluss. In allen Bereichen der Krebserkrankungen machen Wissenschaftler und Mediziner stetig neue Entdeckungen und große Fortschritte. Damit werden die Chancen immer größer, dass eine Brustkrebserkrankung früh entdeckt und erfolgreich behandelt werden kann.

Kliniken und Organisationen nehmen den internationalen Brustkrebsmonat daher auch zum Anlass, Patienten und Angehörige über diese neuen Chancen zu informieren und über bewährte Verfahren zu berichten. Betroffene nutzen die Gelegenheit zum Austausch mit anderen Patienten und Ärzten. In Deutschland wird die Aktion seit Beginn von der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Krebshilfe unterstützt.

Tipp!

Broschüre mit Informationen und Anleitungen rund um körperliche Bewegung und Krebs: www.krebshilfe.de/informieren/fuer-fachkreise/ materialien-fuer-ihre-praxis/bewegung/

Brustkrebs bei Männern – Informationen und Austauschmöglichkeiten:
www.brustkrebs-beim-mann.de

Die rosa Schleife als Symbol

Der Ursprung des Brustkrebsmonats Oktober liegt in den USA: Im Jahr 1985 wurde von der amerikanischen Krebsgesellschaft der Oktober als Brustkrebsmonat ausgerufen. Als Symbol der Solidarität stehen die rosa Schleife und die Farbe Rosa. Inzwischen sind der Brustkrebsmonat Oktober und die rosa Schleife in fast allen westlichen Industrienationen etabliert.

Die Veranstaltungen reichen von großen Gala-Events über Informationstage in Brustkrebszentren bis hin zu Informationsveranstaltungen niedergelassener Onkologen.

Auch Männer können betroffen sein

Meist wird dieser Krebs bei Männern erst spät entdeckt und behandelt, weil die Symptome unbekannt sind oder ignoriert werden. Daher hat der Krebs Zeit zu wachsen und unter Umständen auch Metastasen zu bilden. Dies kann dazu führen, dass dadurch die Heilungschancen herabgesetzt sind.

In Deutschland erkranken nur etwa 700 Männer an dieser seltenen Krankheit. Die geringe Anzahl der Patienten, falsche Scham und weit verbreitete Unwissenheit verhindern den Austausch von Patienten untereinander, mit Verwandten und Bekannten.

Immer wieder wird die öffentliche Aufmerksamkeit des Brustkrebsmonats Oktober dafür genutzt, auf Brustkrebs bei Männern hinzuweisen. Auch für sie gibt es spezielle Angebote wie das Netzwerk „Männer mit Brustkrebs“.


Die Mammographie hilft als bildgebendes Verfahren bei der Früherkennung. © iStock/choja