Aufmerksamkeit Der Welt-Blutkrebs-Tag: Wie findet man Knochenmarkspender?

Autor: Perspektive LEBEN

80 000 Menschen warten auf eine Stammzellen-Spende. Der Blutkrebs-Tag will weltweit ein Zeichen setzen. © World Blood Cancer Day/DKMS gemeinnützige Gesellschaft mbH

Überall auf der Welt organisieren sich Patienten, um auf ihre Krankheiten aufmerksam zu machen. Sie sensibilisieren für Vorbeugung, rufen zur Solidarität mit den Betroffenen auf oder informieren die Öffentlichkeit über ihre Belange. So fand am 28. Mai 2018 der Welt-Blutkrebs-Tag statt.

Im Jahr 2014 rief die Deutsche Knochenmarkspenderdatei, kurz DKMS, den Welt-Blutkrebs-Tag ins Leben. Weltweit ist er unter dem Namen World Blood Cancer Day bekannt. Heute heißt dieses deutsche Unternehmen DKMS gemeinnützige GmbH und ist ansässig im baden-württembergischen Tübingen. Sein Haupttätigkeitsfeld ist die Unterstützung von Knochenmarkspenden. Denn je mehr Spender gefunden werden, desto größer sind die Heilungschancen der Menschen, die an Leukämie und anderen lebensbedrohlichen Erkrankungen des blutbildenden Systems erkrankt sind. Der Welt-Blutkrebs-Tag ist dabei ein wichtiges Instrument.

Weltweit das rote Zeichen setzen

Der Aktions-Tag möchte auf die Blutkrebs-Erkrankungen aufmerksam machen und Betroffenen auf der ganzen Welt Unterstützung bieten. Ziel ist es, alle zusammenzubringen, die bereit sind zu unterstützen: Menschen, Familien, Gemeinden, Unternehmen und Organisationen.

Der weltweite Aufruf zum Handeln lautet: Setzen Sie ein Zeichen! Das rote &-Zeichen ist das Symbol des World Blood Cancer Day und bedeutet: Du & Ich – wir alle gemeinsam gegen Blutkrebs. Das Symbol soll Patienten mit Spendern verbinden und auf Engagement, Gemeinschaft und Solidarität hinweisen. Metropolen auf der ganzen Welt haben bereits ihre Unterstützung gezeigt, so zum Beispiel Berlin, New York, Warschau, London und Barcelona. Einer von vielen Höhepunkten war die Beleuchtung des Empire State Buildings in Rot.

Die Nadel im Heuhaufen finden

Die internationale Suche nach Spendern ist so wichtig, weil für viele Betroffene eine Blutstammzellspende von einem passenden Spender die einzige Überlebenschance darstellt. Die Transplantation gesunder Stammzellen hilft dem Knochenmark des Empfängers, sich zu regenerieren und wieder gesunde Blutzellen zu produzieren.

Damit das Transplantat die größten Erfolgschancen hat, sollten die Gewebeeigenschaften des Spenders jedoch nahezu exakt mit denen des Empfängers übereinstimmen. Da es mehrere tausend verschiedene Kombinationen von Gewebemerkmalen gibt, gleicht die Suche nach einem passenden Spender der nach einer Nadel im Heuhaufen. Je mehr mitmachen, desto eher findet man sie. Deshalb sind solche Aktions-Tage wichtig. Sie stärken das Bewusstsein für Blutkrebs und erhöhen die Zahl potenzieller Stammzellspender.

Jeder Gesunde kann ein Spender sein

Jahr für Jahr warten weltweit über 80 000 Menschen auf eine passende Blutstammzellspende. Die DKMS arbeitet international und hat mit dem WBCD einen globalen Aktionstag geschaffen, denn die Diagnose Blutkrebs kann jeden treffen. Und jeder, der bei guter Gesundheit und zwischen 18 und 55 Jahre alt ist, kann ein passender Spender sein. 74 Prozent aller von der DKMS ermöglichten Stammzellspenden gehen ins Ausland, was den weltweiten Bedarf zeigt.

Damit sich die Solidaritätsbotschaft weit verbreitet, hat die DKMS auf ihrer Webseite Material für Social-Media-Beiträge erstellt, die man mit Freunden teilen kann.

September 2018: Aufmerksamkeit schaffen für ITP

Eine weitere Krankheit, bei der Betroffene auf Solidarität angewiesen sind, ist die Immunthrombozytopenie, kurz ITP. Damit ist eine seltene Bluterkrankung gemeint, bei der es zu einer Verminderung der Blutplättchen, der Thrombozyten, kommt. Betroffene bilden nämlich Antikörper gegen die Thrombozyten, weshalb hier auch von einer Autoimmunerkrankung gesprochen wird. Die mit Antikörpern beladenen Thrombozyten werden sehr rasch in der Milz abgebaut. Mit zunehmendem Rückgang der Thrombozyten-Konzentration im Blut wächst die Blutungsneigung. Typisch für diese Erkrankung sind Blutungen, die je nach Ausprägung lebensbedrohlich sein können. Jährlich erkranken durchschnittlich circa 0,3 Personen pro 10 000 Personen. Im September dieses Jahres werden weltweit Aktionen stattfinden, um auf diese seltene Krankheit aufmerksam zu machen.